(14.02.2013 )faithless schrieb: über die 48er lass ich nix kommen!
das ist die beste müllentsorgung der welt!
da wird zb nicht versucht – wie es bei privaten aufgrund des gewinnerwartungsdrucks durchaus vorkommen kann – problemmüll in exotische länder zu verfrachten.
und auch sowas ist mir persönlich wichtig.
da werden arbeitnehmer auch gut bezahlt und gut behandelt.
deswegen geniessen die orangenen auch hohes soziales ansehen.
und das gleiche gilt auch für die „kanalräumer“
Nur der Vollständigkeit halber: Diese Gewinne bleiben übrig,
nachdem man die Leute gut bezahlt und den Müll fachgerecht entsorgt hat. Das ist ein Nettoergebnis. Das könnte man in das Kanalnetz investieren. Oder Rücklagen bilden - für Investitionen von denen man ja weiß, dass sie kommen werden. Tut man aber nicht.
Man räumt die Kassen aus.
Darauf bezieht sich die Kritik. Nicht auf die gute Arbeit des Personals oder die gute Bezahlung. Das ist ein anderes Thema - und zwar ein Fairnessthema - denn wer wird denn dort aufgenommen? Braucht man "zufällig" ein Parteibüchl, damit die Bewerbung am "richtigen" Schreibtisch landet? Oder gute Freunde? Handelt es sich gar um Familienbetriebe der anderen Art?
Unsre Jobs für unsre Leit'?
(14.02.2013 )faithless schrieb: ich bin ja der meinung, dass du mit deinen analysen oft recht hast und wir diesbezüglich übereinstimmen. allerdings zeigst du ausschliesslich das versagen staatlich beeinflusster unternehmen auf.
Ich weise nur darauf hin, dass ein Unternehmen in öffentlicher Hand
nicht automatisch im Sinne der Bürger handeln muss - nur weil es unter politischer Kontrolle steht. Das wird hier aber immer angenommen. Ich nehme diese Unternehmen deshalb aufs Korn, weil es hier um Steuergeld und Abgaben geht.
Herumschluderei in privaten Unternehmen bestraft der Markt. Das wird nicht mit meinem Steuergeld und meinen Abgaben finanziert. Außer bei den Banken, denn die haben wir ja 2008 in unser Sozialsystem mit aufgenommen. Auch eine
politische Entscheidung übrigens. So wie auch die
schwache Regulierung der Banken eine
politische Entscheidung war.
(14.02.2013 )faithless schrieb: du verweist auch immer nur auf die effizienz privater unternehmen und dass die das besser können. dabei vergisst du, dass es auch im privatwirtschaftlichen bereich missmanagment zuhauf gibt.
Ich verweise
nicht immer nur auf die Effizienz privater Unternehmen. Fällt das nicht auf? Wo hab ich denn geschrieben, dass Veolia ein tolles, faires, gutes, effizientes Unternehmen ist?
Nirgends. Gleiches gilt für alle anderen Versorgungsbereiche. Man gilt hier bereits als neoliberal, wenn man anzweifelt, dass ein kommunales Unternehmen nur fair, kosteneffizient und ausschließlich im Sinne des Bürgers arbeitet. Das tut es nämlich nicht.
(14.02.2013 )faithless schrieb: es ist sicher kein einzelfall, dass privatwirtschaftliche unternehmen ihren übernommenen aufgaben nicht mehr nachkommen können bzw. versuchen sich durch absprachen unrechtmässige gewinne zu erwirtschaften.
Und dafür haben wir Kartellbehörden. Wir haben auch Behörden, die öffentliche Unternehmen kontrollieren. Den Rechnungshof zum Beispiel. Aber was passiert nach so einer Prüfung? Im Falle der Stadt Wien wurden die Preise vom RH kritisiert, aber nicht gesenkt.
Es passiert einfach nichts. Es ist halt Wurscht.
Sollten nicht wir, als Oppositionspartei, auf solche Dinge hinzeigen? Wer hat denn das bislang in Wien gemacht? Die Grünen. Die sitzen aber jetzt am Futtertrog. Entsprechend mau ist deren Aufklärungsbedürfnis geworden.
(14.02.2013 )faithless schrieb: auch staatlich geführte unternehmen können gut und effizient geführt werden (ich darf auf das beispiel bahn verweisen und dich bitten die staatliche schweizer bahn mit der privatisierten englischen bahn zu vergleichen – von der öbb red ich jetzt nicht, weil das ein ganz eigenes thema wäre).
Absolut richtig, mir wäre auch die SBB als erstes eingefallen. Es arbeiten vermutlich auch sehr viele kleine kommunale Betriebe in unserem Land kosteneffizient und gut. Keine Frage.
Aber sie tun das nicht automatisch. Sie tun das nur, wenn es
politischer Wille ist. Nur darum geht es mir. Zu zeigen, dass es politischer Wille sein muss.
Und wir bilden den politischen Willen mit!
Natürlich nur wenn wir wollen. Wenn wir uns weiter auf populistisches Schlagzeilengetöse konzentieren, dann nicht. Denn das können andere weit besser als wir. Die Grünen wurden nicht mit populistischem Getöse groß. Sondern mit einem Sachthema. Die Blauen machen einen auf Schlagzeilengetöse, aber deren Erfolg ist maßgeblich vom Wohlwollen großer, einflussreicher Medien abhängig. Da gibt es möglicherweise ideologische Übereinstimmungen oder die Medien brauchen einfach nur ein Ding, mit dem sie schöne Schlagzeilen machen können.
(14.02.2013 )faithless schrieb: eine etwas differnziertere betrachtung aller faktoren wäre für eine sachliche diskussion hilfreich!
Reicht es nicht, wenn ich Presseberichte und Rechnungshofberichte zitiere? Was muss ich dann noch zitieren um zu zeigen, dass es
politischer Wille ist, ob ein Unternehmen in öffentlicher Hand die Leute abkassiert oder nicht? Angesichts der wirklich großen Anzahl an Betrieben, die gerade in Wien der öffentlichen Hand gehören, kann das auch nur die Spitze des Eisberges sein.
(14.02.2013 )faithless schrieb: und um in deiner diktion zu bleiben:
wen interessieren fakten, wenn es doch gegen den bösen gemeinwirtschaftlichen feind geht?
Themenverfehlung. Es geht nicht um den gemeinwirtschaftlichen Feind.
Es geht um den geldverschwendenden Politiker, der seine Freunde gut versorgt. Es geht um Politik. Wir sind eine politische Partei. Es geht um Interessen. Welche Interessen vertreten wir denn? Weiß das einer der Anwesenden hier?
Wir müssen Positionen darüber formulieren, wie wir denn solche Betriebe sehen. Sehen wir sie als Versorgungsunternehmen, wo unsere Freunde versorgt werden? Oder eher als Unternehmen, die die Bürger zu möglichst guten Preisen mit dem versorgen sollen, was sie täglich brauchen? Darum geht es hier. Und dafür kriege ich hier immer die neoliberale Ar***karte. Deshalb gibt es heute eine Karte zurück: Ihr seid alle staatsgläubige Kommunisten. Thematisch geht es ja hier um die Kommune.



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